eigentlich wollte ich diesen Artikel unter ganz anderen Aspekten und mit anderem Inhalt schreiben, nämlich als Revue der Geschehnisse vor einem Jahr. Doch meine Recherchen über das Thema ließen mich auf das Video oben stoßen, so dass ich den Ursprungsartikel verworfen habe.
Ich empfinde dieses Video als Provokation und als Schande für die Menschlichkeit!
Ist unsere Gesellschaft wirklich schon so abgebrüht? Ein Steinwurf entfernt sterben Menschen und Teilnehmer der Veranstaltung haben nichts anderes als Feiern im Kopf? Bei genauerer Betrachtung könnte man auf die Hypothese kommen, dass diese Feierlaune das Unglück überhaupt erst provoziert hat! Betrachten wir es nüchtern:
Wie sich bei den Ermittlungen bis heute rausgestellt hat, wurden von allen Beteiligten (Veranstalter, Stadt und Sicherheitsbehörden) Fehler begangen. Der schwarze Peter wird zwar noch zwischen den einzelnen Verantwortlichen hin und hergeschoben, doch ist feststellbar, dass durch Dehnungen von Verordnungen und Gesetzen diese Veranstaltung überhaupt erst hat in Duisburg stattfinden dürfen. Fakten:
Ein Gelände, dass eigentlich nur für 300.000 Menschen geeignet war, wurde trotz Bedenken des städtischen Sicherheitsbeauftragten für eine Veranstaltung freigegeben, zu der 1 bis 1,4 Millionen Menschen erwartet wurden. Eine handschriftliche Notiz auf einem Pamphlet, das eine Woche vor Loveparadestart im Sicherheitsrat nochmals diskutiert wurde, weist eine Ablehnung der Verantwortung vom Sicherheitsbeauftragten auf.
Bei der Begehung einen Tag vor der Veranstaltung, bei der die Verantwortlichen von Stadt, Polizei, Sicherheits- und Sanitätskräften anwesend waren, wurden die kritischen Bereiche komplett ausgelassen. In der Reportage zu dieser Begehung wurden die Sicherheitsmaßnahmen und das Gelände sogar hochgelobt.
Polizei und Sicherheitskräfte waren nicht in der Lage zu kommunizieren, da der Funk veraltet war und schlichtweg nicht funktionierte. Die Möglichkeit eines Kommunikationsvorrechtes der Polizei über das Mobilfunknetz wurde nicht genutzt, schlimmer noch, überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Eine Kommunikation zwischen Polizei und Sicherheitskräften war gar nicht vorgesehen.
Ein Zu- und Ablauf der Besuchermassen über die Autobahn war nicht vorgesehen, obwohl diese für die Loveparade gesperrt war.
Die Polizei hat im Rampenbereich gute 3 Meter (in der Breite) mit Einsatzfahrzeugen zugeparkt. Das wäre Platz gewesen, der etwas Entzerrung in die Situation hätte bringen können.
Betrachtet man diese Fakten, dann fällt auf, dass die Loveparade auf Biegen und Brechen in Duisburg hat stattfinden sollen. Die Stadt wollte die Veranstaltung wegen dem Prestige „Kulturhauptstadt 2010“. Vorschriften wurden zu Recht gebogen, damit sicherheitsrelevante Bedenken ausgeräumt wurden. Der Veranstalter fuhr mit Proargumentationen auf, um das Marketingevent auf jeden Fall durchziehen zu können. Dies wird auch aus den Aussagen vom Loveparade-Gründer Dr. Motte klar:
Wo bleibt hier der Mensch?
Und bei dieser Frage wird mir ganz übel! Der Mensch mit seiner Menschlichkeit! In dem ganzen Filmmaterial das ich gesichtet habe (Videos direkt aus und um der Katastrophenzone) hört man unzählige Male die Forderung von Passanten, dass die Leute zurückgehen sollen, weil es zu eng ist. Wie wurde reagiert? Gerade das Gegenteil ist passiert. Party Party Party und immer weiter drauf. Nur nach vorne, um auf das Gelände zu kommen. Ist das menschlich? Der Egoismus in seiner Reinform. „Egal wenn es Dir da vorne zu eng ist, ich will rein!“.
Filmmaterial belegt, dass man schon am Tunneleingang erkennen konnte, dass die Situation einige hundert Meter weiter eskalierte. Die Massen strömten aber weiter auf den Pulk. Nicht einmal die Polizei war im Stande mit einer Kette die Massen aufzuhalten. Für den Besucher war klar, die Schleusen sind offen, nun geht es ab auf’s Gelände. Unzählige mussten lange vor den Zugangsschleusen warten, waren entsprechend genervt. Aber ist es eigentlich nicht normal, dass wenn ich merke, dass es eng wird, sich einen gewissen Abstand zu sichern? Wäre das nicht menschlich?
Und dann Aussagen wie im Video zu beginn. Ich unterstelle dem jungen Mann einfach mal, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, was er sagt. Den guten Glauben an die Menschlichkeit nicht verlieren und die Hoffnung aufrechterhalten.
Was bleibt sind Schicksale, Traumen, Wut, Entrüstung. 21 Menschen sind gestorben, 511 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Von den organisatorischen Mängeln ganz abgesehen; sollte sich nicht jeder, der in der Menschenmasse stand fragen, was er selbst hätte tun können? War es notwendig zu drängeln?
Das sind Fragen, die ich mir stelle und die mich mit tiefster Traurigkeit erfüllen. Lasst uns die Loveparade 2010 als Mahnmal gegen Profitgier, Prestigeverlangen und Selbstsucht nehmen.
Viele Jahre schon wandle ich auf Erden und bin mit manch menschlichen Abgründen vertraut. In letzter Zeit fallen mir jedoch verstärkt neue Tiefen des Menschseins auf, welche mich dann schon fast zwanghaft dazu bewogen diesen Artikel zu schreiben.
Im Laufe meines Lebens habe ich schon einige Eskapaden in zwischenmenschlichen Beziehungen beobachtet und am eigenen Leib erfahren. In der Jugend sogar selbst unmögliche Dinge getan, um mit Beziehungsstress und Trennungsschmerz umzugehen. Aber die Abgründe, die mir in letzter Zeit begegnen lassen mich an der Menschlichkeit zweifeln. Welch Unfähigkeit, mit Gefühlen und Situationen konstruktiv umzugehen, bedacht auf den Schmerz des Anderen zur Befriedigung der eigenen krankhaften Perversion. Sie fragen sich wovon die Rede ist?
STALKING bzw. CYBERSTALKING
Wer kennt es nicht? Man lernt sich kennen, man liebt sich, man streitet sich, lebt sich auseinander und irgendwann trennt man sich. Tägliches Geschehen weltweit. Die Beteiligten leiden, verkriechen sich, durchlaufen die 7 Phasen der Trennung und nach einer gewissen Zeit ist wieder alles gut und jeder geht ein bisschen reifer seinen Weg. Der normale Wahnsinn im Gewirr der Beziehungen und Partnerschaften. Für gewöhnlich erleiden beide Beteiligten ihr Pfündchen Schmerz, durchleben ihre Tiefen, doch die Zeit heilt zwar nicht die Wunden, lässt jedoch die Erinnerungen verblassen. Und der beste Rat, den ich je von einem Menschen in diesen Angelegenheiten erhalten habe war:
„Halte Dir immer vor Augen, warum es nicht funktioniert hat!“
Nun gibt es aber auch andere Zeitgenossen, denen der Lauf der Dinge wohl unbekannt ist und mit aller Gewalt an etwas festhalten, was es nicht mehr gibt. Die in ihrer Jugend nicht gelernt haben mit emotionalen Eskapaden umzugehen und meinen geteiltes Leid ist halbes Leid. Bei genauerer Betrachtung bekommt diese Aussage eine ganz neue Qualität. Der ursprüngliche Gedanke ist, dass mehreren das Gleiche widerfährt und die Betroffenen sich über das Thema austauschen, so dass jeder lernt besser damit umzugehen. Doch in den Gedanken der stalkenden Subjekte ist diese Gedankenführung nicht vorhanden. Ihr Streben ist dem Gegenüber Schmerz zuzuführen, um den eigenen Schmerz zu verarbeiten oder erträglich zu machen.
Stalking ist seit dem 30.11.2006 ein Straftatbestand und wurde im Strafgesetzbuch im Paragraphen 238 definiert. Die offizielle Bezeichnung lautet „Nachstellung“. Zur Straftat werden folgende Vergehen gezählt, hier der Auszug aus dem Strafgesetzbuch:
(1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich
seine räumliche Nähe aufsucht,
unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht,
unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen,
ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder
eine andere vergleichbare Handlung vornimmt
und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Was mich jedoch etwas bei dem ganzen Gesetz schockiert ist Artikel 4, hier der Auszug:
(4) In den Fällen des Absatzes 1 wird die Tat nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.
Stellt ein Opfer nun einen Antrag, sprich eine Strafanzeige bei der Polizei, ist dieser häufig ohne nennenswerte Folgen für den Täter. Hier werden bei der Exekutiven die Tatbestände als Beziehungsprobleme abgetan und die Staatsanwaltschaft stellt meist das Verfahren ein. In den vergangenen Monaten sind mir folgende Fälle zugetragen worden bzw. habe ich unweigerlich selbst mitbekommen:
Eine Frau lernt einen Typen auf der Community-Plattform „Jappy“ kennen, verliebt sich in ihn, verbringt einige Monate mit ihm und merkt, dass es doch nicht das richtige ist. Vor allem, weil dieser noch diverse andere Frauen im Spiel hatte.
Nach der Trennung lässt der Typ nicht locker. Bombardiert sie mit SMSn, Anrufen, beleidigt sie auf unterschiedlichste Art über die modernen Kommunikationsmedien. Steht häufiger bei ihr unangemeldet vor der Haus-/Wohnungstür und denunziert sie im Web.
Auf selbiger Plattform lerne ich diese Frau auch kennen und schreibe über einige Zeit mit ihr. Eine nette Person, die durchaus auch in mein Beuteschema hätte passen können. Nach einigen Tagen Schreiberei verabschiedete sie sich wie gewöhnlich um die normale Uhrzeit,
weil sie morgens früh raus musste. Ich hielt mich auf dieser Plattform noch etwas länger auf und entdeckte einen Account, der sich ähnlich nannte, wie der der besagten Person. Da ich das ganze sehr verwunderlich fand, schrieb ich diesen Account belanglos an, ohne mich als Bekannter erkennen zu geben. Schon in der 2. Antwortmessage wurde mir ein Passwort für eine geschützte Galerie übermittelt und mir offeriert, dass man sich ja mal treffen könne, um diverse Dinge miteinander zu erleben.
Da mir dieses Verhalten von der ursprünglichen Person dann doch recht komisch vorkam, spielte ich ein Weilchen mit und sah mir die Galerie an. Mit Schrecken stellte ich fest, dass die Galerie verfängliche Bilder der Besitzerin des Originalaccounts enthielt. Da ich mir sicher war, dass es sich beim gegenwärtigen Account um einen Fake handelte, sicherte ich alle Bilder auf meinem Laptop und stellte in der Zwischenzeit konkrete Fragen an den Fakeaccount, der dann plötzlich offline war.
Nach reichlicher Überlegung formulierte ich eine eMail an den Originalaccount und teilte das Geschehene der betreffenden Person mit. Diese meldete sich auch gleich am Morgen. Per eMail übermittelte ich ihr dann die Bilder, worauf hin wir uns verabredeten, um bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Denn! Die Bilder wurden während eines intimen Abends mit ihrem Exfreund gemacht. Von daher konnte nur dieser hinter der Sache stecken.
Als Beweismittel hinterließen wir eine CD, auf der sich Screenshots der Kommunikation zwischen dem Fake und mir, den besagten Bildern und der komplette Kommunikationsverlauf mit Uhrzeit, befanden. Weiter überließ die Geschädigte Ausdrucke der eMails mit Beleidigungen und eine Auflistung an SMSn, in denen sie von ihrem Exfreund beleidigt wurde.
Den aufnehmenden Polizeibeamten forderte ich direkt auf, die IP für den Vorgang von der polizeilichen Fachabteilung ermitteln zu lassen, da mir bekannt ist, dass viele Anbieter die IPs nur 24 Stunden speichern (IP-Adressen identifizieren einen Computer eindeutig in einem Netzwerk bzw. im Internet). Leider wurde hier von Seiten der Ermittlungsbehörde zu langsam gehandelt, wodurch die IP des Stalkers nicht ermittelt werden konnte.
Resultat der ganzen Aktion: Der Stalker wurde trotz guter Beweislage freigesprochen, weil das Gericht die Beweise nicht eindeutig zuordnen konnte (fehlende IP-Adresse) und zudem würde es sich um eine Beziehungssache handeln, weshalb ein öffentliches Interesse nur geringfügig vorhanden ist.
Fazit zum §238:
Absatz eins ist erfüllt, der Exfreund stand häufiger nachweislich vor der Haus- und Wohnungstür der Geschädigten.
Absatz zwei ist auch erfüllt, da er übers Internet, per SMS und telefonisch versucht hat, Kontakt mit dem Opfer aufzunehmen, obwohl sie ihm unmissverständlich mitgeteilt hat, dass sie nicht mehr belästigt werden möchte.
Absatz vier ist erfüllt, da die Belästigungen psychische Folgen für das Opfer hatten. Angstzustände durch die Bedrohungen, Schlaflosigkeit durch den Telefonterror und
Verfolgungsängste durch die Belästigungen waren die Folge. Für jeden Psychologen eine Gefährdung der Gesundheit.
Aber! Die Judikative tut diesen Fall als Beziehungssache ab!
Eine Frau fühlt sich in ihrer Ehe vernachlässigt und meldet sich deshalb bei der Community „WKW“ an, um ausgiebigen Kontakt mit ihren Freundinnen zu pflegen. Es kommt, wie es häufig ist. Sie wird vielerseits von Männern umworben und irgendwann verliebt sie sich in einen. Eine lockere Beziehung entsteht, doch sie merkt bald, dass dieser Mann mehrere Feuer im Eisen hat. Nach dem sie konkrete Hinweise hatte, trennte sie sich von dem Mann und das Übel nahm seinen Lauf.
Zu Beginn genügte es dem Stalker SMSn und Nachrichten in WKW zu versenden und Drohanrufe zu tätigen. Als er hier keine Reaktion mehr erhielt, steigerte er seine Attacken, in dem er denunzierende Inhalte über diverse Gruppen der Community, in denen auch das Opfer Mitglied und bekannt war, verbreitete. Gegen die Nachrichten innerhalb der Plattform konnte sie sich durch eine Ignorierenfunktion schützen, bei den Gruppeneinträgen halfen die jeweiligen Gründer, die Nachrichten zu entfernen und den Stalker auszuschließen.
Wohl durch diese Aktionen motiviert, kamen weitere Drohungen per SMS, dass die Nachbarschaft sich über diverse Publikationen freuen wird. Schnell wurde klar, was gemeint war. Nur einen Tag nach den Drohungen fand der Ehemann des Opfers in unmittelbarer Umgebung des Wohnhauses ausgedruckte Bilder bei eindeutigen Aktionen seiner Frau mit dem Täter. Dieser war natürlich nicht zu erkennen, dafür die Frau umso besser.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Bilder aus einem heimlich gedrehten Film stammten, der ohne Wissen und Einwilligung der Betroffenen während des Aktes gedreht wurde. Welch Fiasko durch diesen Fund im noch gemeinsamen Haus ausgelöst wurde, kann sicherlich jeder nachvollziehen, auch wenn das Paar schon seit Monaten offiziell getrennt war.
Die Nachfrage bei einem bekannten Kripobeamten brachte fast das gleiche Ergebnis wie im 1. Fall. Da die Bilder während der Beziehung zum Stalker entstanden sind und die Taten in der Trennung erfolgten, sind straf- und zivilrechtliche Folgen sehr schwer - wenn überhaupt - erfolgreich zu erwirken.
Fazit aus der ganzen Sache:
Obwohl die Gesetzeslage eindeutig ist, hat das Opfer kaum die Möglichkeit seine Rechte durchzusetzen, da die Judikative die Schwere und Folgen der Taten nicht würdigt.
Es muss erst eine „handfeste“ Straftat passieren, damit ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht.
Dies sind nur 2 Fälle, die ich unmittelbar mitbekommen habe. Von vielen weiteren habe ich gehört bzw. wurde mir von den Betroffenen berichtet. In mir wird der Eindruck wach, dass der §238 eine
Alibifunktion erfüllt. Jedes Opfer, welches von einem Expartner gestalkt wird, fällt durch das Raster. Ist somit die Trennung ein rechtsfreier Raum?
Klar, wird körperliche Gewalt angewandt, greift die Körperverletzung. Mittlerweile zum Glück auch schon in einer Ehe bzw. Beziehung. Wobei die Grauzonen hier auch noch enorm sind. Hier muss man jedoch den Opfern etwas Schuld zuweisen, denn wenn bei Gewalt keine Anzeige erstattet wird bzw. die Anzeige immer wieder zurückgezogen wird, dann sinkt bei der Staatsanwaltschaft die Motivation, solche Fälle zu verfolgen.
Alles in allem frage ich mich aber was ein Gesetz bringt, wenn es kaum zur Anwendung kommt!!!
Ein weiterer Punkt der mich bei dem Thema beschäftigt ist, ob das Verhalten der Stalker ausschließlich als Straftat zu ahnden ist?! Denn meiner Ansicht nach zeigen die Täter Verhaltensmuster von Geisteskrankheit auf. Liest man in der Fachliteratur, so könnte man die Handlungen durchaus Persönlichkeitsstörungen zuordnen. Diese Persönlichkeitsstörungen bringen eine ungesunde Art von Eifersucht mit sich, die zu irrationalen Handlungen führt. Deshalb sollte der Gesetzgeber vielleicht auch in Betracht ziehen, Täter in psychologische Behandlungen zu schicken anstatt rigoros die Möglichkeit für Freisprüche zu schaffen. Jeder von uns kennt das Gefühl der Verletztheit. Doch der gesunde Mensch kann damit umgehen, kranke eher nicht.
Für die Opfer muss auf jeden Fall etwas getan und die Lobby weiter ausgebaut werden. Für Betroffene hier ein paar Adressen, an die Sie sich wenden können:
Eine Website von „Weißer Ring“, die den richtigen Weg für Stalkingopfer zur Hilfe aufzeigt. Weiter werden Informationen zu den neuesten Entwicklungen zum Thema geboten und in einem Forum hat man die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Opfern.
Diese Website gibt Hilfe und Unterstützung für Stalkingopfer. Hier erhalten Sie eine Menge Informationen über die Thematik und Tipps zur Prävention. Opfergeschichten und Forum sollen Ihnen Kraft für den Kampf gegen den/die Übeltäter geben.
Auch hier erhalten Sie viele Informationen und Tipps zum Thema Stalking.
Dies ist nur eine geringe Auswahl an Informations- und Hilfeseiten. Wenn Sie in Google die Suchbegriffe: „hilfe stalking-opfer“ eingeben, dann erhalten Sie noch unzählige Seiten mehr.
Das Wichtigste ist:
„Haben Sie MUT und gehen Sie gegen den Täter vor!!!“
Seit dem ich denken kann höre und lese ich diese Forderung. Gerade gestern Abend hatte ich wieder ein ausführliches Gespräch mit einer Geschlechtspendantin, welches mich bewogen hat, diesen Blog doch zügiger zu Ende zu schreiben, als ich es eigentlich vorhatte. Aber gleich im Voraus, es darf gelacht werden ;-)
Kaum eine Frauenrunde oder Foren im Web, bei denen die Forderung nicht direkt oder indirekt proklamiert wird. Die Frauen schrecken auch nicht zurück, wenn das „starke“ Geschlecht zugegen ist; wird der Weiblichkeit doch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Sozialkompetenz zugeschrieben (von wem überhaupt?)! Hinterfragt man(n) den Appell, wird er mit Begriffen wie Aufmerksamkeit, gemeinsame Interessen, Haushalt, Kindererziehung und Toleranz bombardiert. Begrifflichkeiten, mit denen wohl nur hartgesottene Frauenversteher etwas anfangen können.
Nun betrachten wir der Einfachheit halber die einzelnen Begriffe, mit ihren tiefgründigen weiblichen Bedeutungen:
Aufmerksamkeit
Mann soll erkennen, wenn sie sich einen neuen Fummel gekauft, die Fingernägel frisch lackiert oder eine neue Frisur womöglich noch mit neuer Farbe hat
Mann soll die Leistung der Frau würdigen (Job, Haushalt, Kinder, sonstiges)
Mann soll die Leistungen der Frau entlohnen (Essengehen, Blumen, kleine Aufmerksamkeiten etc.)
Mann soll zu Frau zärtlich sein und jederzeit schmusebereit
Gemeinsame Interessen
Mann soll Hobbys von Frau teilen (z.B. Tanzen)
Mann soll sich mit den gleichen Themen wie Frau auseinandersetzen und sich mit ihr darüber austauschen
Mann soll die gleichen sexuellen Vorlieben teilen und Frau entsprechend ausgiebig „verwöhnen“
Haushalt
Mann soll auch mal den Staubsauger in die Hand nehmen
Mann soll die Waschmaschine bedienen
Mann soll leckere Menüs zaubern
Mann soll unaufgefordert den Müll entsorgen
Mann soll Wäsche bügeln
Kindererziehung
Mann soll mit Frau an einem Strang ziehen
Mann soll sich von den Kindern nicht ausspielen lassen
Mann soll eine gesunde Strenge an den Tag legen
Mann soll eine gesunde Toleranz walten lassen
Toleranz
Mann soll während ihrer roten Woche seine Triebe zurückhalten und Verständnis zeigen
Mann soll ihre Stimmungsschwankungen kommentarlos ertragen
Mann soll sich mit ihr über ihren Kaufwahn freuen, wenn sie wieder das Konto geräumt hat, um sich das 150. Paar Schuhe zu kaufen
Mann soll sich mit ihr freuen, wenn ihre Freundinnen zum Kaffeekränzchen da sind und er gerade von der Arbeit kommt
Dies ist nur ein minimalistischer Auszug dessen, was die einzelnen Begriffe beinhalten. Frau fordert!!!
Als Kind der 70er, in denen ich geboren bin, laufen gerade meine Kindheit, meine Jugend und mein junges Erwachsenenleben im Gedanken an mir vorbei. Was fällt mir ein?!? Frau fordert!!! Meine Mutter wollte ständig etwas von mir. Einkaufen gehen, Kartoffeln schälen, Geschirr abtrocknen (hasse ich heute noch), abstauben, Zimmer aufräumen, Sprudel holen usw. usw.. Kein Tag, an dem sie nichts von mir wollte. Im Teeny-Alter dann die Bravo. Die muss doch von Frauen geschrieben sein, oder? Jedes Jahr wurde ein neuer Männertyp propagiert. Erst war es der harte Junge, dann der nicht mehr so harte mit leichtem Einfühlungsvermögen, der Softie ließ dann nicht lange auf sich warten und am Ende sollte es doch wieder der harte Kerl sein. Wie soll ein pubertierender heranwachsender junger Mann bei diesen Chaos eine normale Entwicklung nehmen?
Vor allem wenn wir die Historie der geschlechtlichen Evolution betrachten! Der Neumensch, den es seit über 200.000 Jahren gibt, hatte immer mehr oder weniger geschlechtsspezifische Aufgabenverteilungen:
War es da gegeben, dass MANN Aufmerksamkeit der Frau gegenüber aufbringen musste??? Nein! Er musste aufmerksam bei der Jagd sein, damit er Beute nach Hause brachte und ihm seine Stellung in der Sippe und bei den gebärfreudigen Weibchen nicht streitig gemacht wurde.
Musste er sich um gemeinsame Interessen scheren??? Jaein! Diese beschränkten sich auf den Schutz der Sippe gegen Angreifer anderer Sippen oder Raubtiere. Zur Arterhaltung und Fortpflanzung hatte er seine Keule!
Und was hatte MANN mit dem Haushalt zu tun??? OK, er machte das Feuer, aber damit war der Haushaltsdienst erledigt. Kam er doch erst von der Jagd und musste sich ausruhen!
Das Thema Kindererziehung war auch gleich erledigt! Für die Mädels war er so oder so nicht zuständig, außer ein halbwüchsiger Jüngling wollte sich an den jungen hübschen Mädels vergreifen; dagegen gab es Kollektivkeulen. Und die Jagdgemeinschaft nahm die jungen Männer mit und brachte ihnen die Kunst des Fleischerlegens bei. Muss MANN noch mehr tun?
Und zum Thema Toleranz! Da gab es keine, der Stärkere gewann und durfte die Weibchen besteigen!
Also liebe Frauen, was fordert Ihr von uns???
Nun höre ich schon die lauten Stimmen der Feministinnen, die mich am liebsten zerfleischen würden, da wir ja nicht mehr in der Steinzeit leben und uns gesellschaftlich und ideologisch weiterentwickelt haben. Ja, wir unterliegen einer gesellschaftlichen Evolution! Aber werden die naturgegebenen Gesetzmäßigkeiten hierbei berücksichtigt? Wollte MANN diese Evolution? Nein, die Frauen haben sich wie immer durchgesetzt und ihre Macht in vollen Zügen ausgekostet!
An dieser Stelle eine interessante Tatsache, die ich in Wikipedia bei meinen Recherchen gefunden habe:
Der Verbesserung vieler objektiver Indikatoren der Lebensqualität von Frauen in den USA steht ein seit den 1970er Jahren beobachtbarer Rückgang der subjektiven Zufriedenheit von Frauen im Vergleich zu Männern gegenüber. (Stevenson, B. & Wolfers, J. (2009): The Paradox of Declining Female Happiness. American Economic Journal: Economic Policy. Vol. 1, Nr. 2, pp. 190–225.) Und ich bin überzeugt, dass das nicht nur bei amerikanischen Frauen der Fall ist.
Tja liebe Frauen, was ist los? Erst die großen Revolutionen seit dem 19. Jahrhundert anzetteln und nun seid Ihr auch nicht zufrieden? Betrachten wir das ganze doch etwas detaillierter. Von den Naturgegebenheiten abgesehen, wer macht denn aus MANN das, was er ist???
Wer lässt Mann das Licht der Welt erblicken?
Zweifelsohne die FRAU. Mann ist bei der Zeugung eines Kindes, biologisch betrachtet, nur der Erzeuger und hat mit dem heranwachsenden Erdenmensch sonst nichts mehr am Hut. Mann hat zur Erhaltung der Art genug beigetragen, weiß er so oder so nicht, ob er eindeutig der Vater ist. Erschwerend kommt dazu, dass FRAU schon im Mutterleib mit ihren Stimmungs- und Hormonschwankungen Einfluss auf den zukünftigen Erdenmensch nimmt.
Wer ist für Mann die erste Bezugsperson, nachdem er den warmen Schoß und damit die schützende Hülle des Mutterleibes verlassen hat? Die FRAU namens Mutter, Mama, Mami oder wie auch immer. Der Erzeuger ist bestenfalls noch gut als Babysitter, wenn FRAU wider ihrer biologischen Bestimmung etwas anderes vorhat. Und schon von den ersten Tagen an ist der neugeborene zukünftige Mann dem Willen und dem Machthunger der FRAU ausgeliefert. Sie behandelt ihn nicht artgerecht, nein, er wird durch feminine Ansichten und Einstellungen verweichlicht, umknuddelt und verhätschelt. Wie soll da ein rechter MANN heranwachsen?
Wer verpasst Mann die ersten Tiefschläge im Kleinkindalter? Mit stärksten Sanktionen und Missbilligungen von den Kindergärtnerinnen, den Müttern anderer Kinder (wer hätte es gedacht, wieder FRAUEN) muss der kleine Mann rechnen, wenn er sich den Angriffen von „Mädchen“ zur Wehr setzt. Buben dürfen keine „Mädchen“ hauen, aber die „Mädchen“ dürfen Buben massakrieren! Haare ziehen, beißen, kratzen, Tritte in die zum Glück noch nicht ausgeprägten Familienjuwelen; all das muss sich der arme Bub gefallen lassen. Da ist es doch nur verständlich, dass schon in frühster Kindheit eines Mannes der Grundstein gelegt wird, ein gestörtes Verhältnis zur Frau zu haben!
Von wem wird Mann in frühster Jugend gebogen und geformt? Den gravierendsten Einfluss auf den jugendlichen Mann dürfte in mehrerlei Hinsicht die „Bravo“ haben. „Die“ BRAVO!!! Schon der weibliche Artikel sagt alles!!! Reicht es nicht, dass die Mutter, die Kindergärtnerinnen und analog die Lehrerinnen negativen Einfluss auf die Entwicklung des jungen Mannes nehmen? Nein, nun gibt es auch noch eine für mich fast schon pornografische Jugendzeitschrift, die dem heranwachsenden Mann erzählt, wie er sich verhalten muss, um an die heißbegehrte Schmuckschatulle der holden Weiblichkeit zu gelangen. Wie schon weiter oben erwähnt, wird in dieser Zeitschrift offensichtlich die weibliche Forderung formuliert. In regelmäßigen Abständen erscheinen Artikel, die nichts anderes bewirken wollen, als Mann zu biegen, wie FRAU ihn will. Das wäre ja noch nicht das schlimmste, aber es gibt dann auch noch „BRAVO girl“, die der jungen Frau auch noch detaillierte Tipps gibt, wie sie Mann manipuliert, so dass er sich nach ihren Wünschen verändert und so zu einem willenlosen Bündel mutiert.
Nach den Wirren der Jugend wird Mann von wem um die Finger gewickelt? Hat der junge Mann die Pubertät dann doch relativ unbeschadet durch seine naturgegebene Ignoranz und Resistenz und den kaum bezwingbaren Selbsterhaltungstrieb überstanden, tritt die nächste FRAU in sein Leben. „Die“ große Liebe, die mit allen Tricks und Tücken sein Herz erobert hat. An dieser Stelle fällt mir gerade ein treffender Vergleich ein:
„Warum geht Mann mit einer Frau zusammen? – Weil er hofft, dass FRAU so bleibt wie sie ist!“ und „Warum geht FRAU mit einem Mann zusammen? – Weil sie die Absicht hat, ihn so zu biegen, wie sie ihn haben will!“.
Gespickt mit den Weisheiten ihrer Mutter, den Ratschlägen ihrer Freundinnen und den Hilfestellungen diverser feministischer Foren im Internet, macht sie sich frisch ans Werk und fängt an, den wehrlosen verliebten Mann mit Verhaltensregeln, Wünschen und Maßregelungen zu bombardieren. Hat FRAU ihr Ziel erreicht, dann wird Mann so langweilig, dass sie ihn in den Wind schießt. Gepeinigt und gedemütigt wandelt Mann nun in der Weltgeschichte herum, bis sich das Szenario mehrfach wiederholt und er irgendwann zur Lebensmitte kapituliert und zum schrägen Einsiedler mutiert. Oder er bäumt sich in einer Beziehung zur FRAU auf und macht es ihr nicht mehr so leicht; die einzige Chance für einen Mann, eine langfristige und beständige Partnerschaft zu erlangen!
Nun liebe FRAUEN?!? Neue Männer braucht das Land???
Oder bedarf es eher neuen Frauen, die MANN so nimmt, wie er ist? Die die naturgegebenen Gesetzmäßigkeiten beachten und durch ihr soziales Geschick die Stärken und Schwächen von Mann zu nutzen wissen, so dass beide Seiten glücklich werden?